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Unser Landesverband hat in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum erlebt und sich kontinuierlich professionalisiert. Doch trotz dieser Erfolge sind wir immer noch einer der kleinsten Verbände im Bund. Diese Tatsache schränkt nicht nur unsere Handlungsmöglichkeiten ein, sondern hindert auch die Weiterentwicklung unseres Verbandes.
Einbindung neuer Mitglieder
Deshalb begrüßen wir mit großer Begeisterung den Schwerpunkt der diesjährigen Europakampagne auf die Mitgliederwerbung: Wir wollen mehr werden! Denn nur ein starker Verband kann den Kampf für eine bessere Zukunft auf die Straße tragen und dort den notwendigen Druck für progressive Politik erzeugen. Besonders wichtig ist das Ziel, migrantisierte Personen und Jugendliche unter 20 Jahren für die Grüne Jugend zu gewinnen, da ihre Perspektiven in unserem Verband noch unterrepräsentiert sind.
Es ist jedoch entscheidend, dass die neu gewonnenen Mitglieder nach Abschluss der Kampagne auch in unsere Strukturen integriert werden. Dazu sind spezifische Bildungsangebote auf Landes- und Kreisebene sowie besondere Fördermaßnahmen unerlässlich. Diese müssen in enger Zusammenarbeit zwischen dem Landesvorstand und den Kreisvorständen für die zweite Hälfte des Jahres geplant und umgesetzt werden. Den Startpunkt hat der Bundesverband mit seiner Neumitgliederstrategie gelegt, die den Weg der Einbindung für neue Personen in die Grüne Jugend ebnen soll. Diese Strategie muss in den Kreisverbänden umgesetzt und an die Gegebenheiten in Mecklenburg-Vorpommern angepasst werden.
Vernetzung für gemeinsame Ziele
Nach der heißen Phase im Sommer müssen wir uns darauf konzentrieren, uns mit anderen links-progressiven Organisationen zu vernetzen.
Denn selbst nach Abschluss der Kampagne werden wir nicht genug Mitglieder gewonnen haben, um unsere politischen Forderungen allein in MV durchzusetzen. Die Zusammenarbeit mit anderen demokratischen Parteijugendorganisationen funktioniert oft gut, aber auch andere Akteure aus der Zivilgesellschaft wie ProAsyl, NABU und DGB teilen unsere Werte und Visionen. Gerade jetzt, wo immer mehr über Abschottung und nicht genug über Integration gesprochen wird, sollten wir als Grüne Jugend MV insbesondere Kontakt zu migrantischen Organisationen wie Migranet MV und den dazugehörigen Migrant:innenselbstorganisationen aufbauen und pflegen.
Besonders in Zeiten eines europaweiten Rechtsrucks, von dem auch unsere Mutterpartei nicht verschont bleibt, ist es entscheidend, dass die linken Kräfte in unserem Land zusammenhalten und einander unterstützen. Auf Bundesebene war dieser Prozess in den letzten Jahren bereits sehr erfolgreich, wie etwa die Zusammenarbeit der GJ mit FFF und ver.di beim Bündnis „Wir fahren Zusammen“ gezeigt hat. Doch auch in MV könnte die Vernetzung noch verstärkt werden. Unsere Kreisvorstände sollten daher in Absprache mit ihren Mitgliedern zeitnah eine Vernetzungsstrategie in den Kreisverbänden vor Ort entwickeln.
Politisches Selbstbewusstsein
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Keine Redewendung könnte mehr out of date sein, als die Vorstellung besser zu schweigen, statt Unpassendes oder Überflüssiges zu sagen. Als Mitglieder der Grünen Jugend müssen wir sprechfähig sein zu den politischen Zielen und Strategien, die unser Verband umsetzen möchte. Dabei gilt es vor allem darum Selbstbewusstsein aufzubauen, um sich in politische Diskussionen einbringen zu können. Unsere Mitglieder sollen dazu befähigt werden, auch im Alltag über links-progressive Politik zu sprechen. Studien zeigen, dass schon ein kurzes Gespräch bei Menschen zu einem nachhaltigen Umdenken führen kann. Diese Gespräche dürfen jedoch nicht nur während Kampagnen stattfinden, sondern müssen auch im Bus, in der Mensa oder zu Hause am Esstisch geführt werden. Hierfür sind Bildungsangebote erforderlich, die nicht nur theoretische Analysen von Problemen bieten, sondern auch konkrete Lösungsansätze sowie leicht verständliche Argumentationsstrategien vermitteln.