Erst zwei Monate ist es her, dass erneut ein allgemeiner Tarifvertrag in der Pflege scheiterte. Scheinheilige Bekenntnisse zu Pflegekräften reichen nicht mehr aus. Es braucht echte Veränderung und Wertschätzung. Der beste Weg dieses Ziel zu erreichen sind einheitliche branchenweite Tarifverträge. Tarife die es von Qualifikation und Arbeitserfahrung abhängig machen, wie viel ein Mensch verdient, nicht sein Träger oder schlicht Profitgier.
Katharina Horn, Bundestagskandidatin der Grünen Jugend MV, sagt dazu:
„Heute werden viele Postings, Versprechen und Bekenntnisse aus Politik und Wirtschaft erscheinen, die von Wertschätzung, Wichtigkeit und Corona sprechen. Das hören wir seit einem Jahr und trotzdem wird kaum ein*e Pfleger*in sagen, sie hätte keine Überstunden, wäre keiner zu großen Belastung ausgesetzt oder würde gerecht bezahlt. Einer der wichtigsten Berufe unserer Zeit und der Zukunft wird unterdurchschnittlich bezahlt. Ein Fünftel aller Vollzeit-Beschäftigten verdienen weniger als 2.000 € Brutto im Monat. Eine gerechte Bezahlung und ein Ende des Personalnotstandes sind unser Ziel.“
Paul Benduhn, stellvertretender Sprecher der Grünen Jugend MV, ergänzt:
„Gerade und vor allem jetzt zeigt uns das ächzende Gesundheits- und Pflegesystem, dass die Gesundheitsversorgung nicht auf Profit ausgerichtet sein sollte. Geburtsstationen werden zu teuer, Operationen ersetzen schonende Langzeitbehandlungen immer häufiger und die Ärzt*innen und Chirurg*innen werden immer angespannter. Diese Situation wird sich über die Jahre nur verhärten, wenn wir nicht endlich handeln. Das Gebot der Stunde sollte sein, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen nicht weiter zu privatisieren und die Bürokratie im Gesundheitswesen abzubauen, damit wir in eine effizientere und gesündere Zukunft blicken.“