Vor kurzem stellte die Bundesregierung in Vertretung durch Hubertus Heil einen Vorschlag für eine Ausbildungsgarantie vor.
Paul Benduhn, Sprecher der Grünen Jugend MV dazu:
„Der Gesetzesvorschlag der Bundesregierung zur geplanten Ausbildungsgarantie ist unzureichend und hält nicht das, was er verspricht. Wir fordern eine umlagefinanzierte, echte Ausbildungsgarantie. Unternehmen sollten mit einer Umlage-Finanzierung wieder mehr in die Pflicht genommen werden, an der Ausbildung junger Menschen mitzuwirken – nur noch 19,4 % der Unternehmen bilden überhaupt aus, Tendenz sinkend. Wer Fachkräfte will, der muss auch die Ausbildung stärken.
Das Problem ist gravierend: Die Anzahl der angeboten Ausbildungsplätze sinkt kontinuierlich. 2021 ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge erstmalig seit 1992 auf unter 500.000 gesunken. Im Vergleich zum Vor-Coronajahr 2019 ein Minus von ca. 20 %. Es kann uns nicht zufriedenstellen, dass mittlerweile 2,33 Mio. junge Menschen* keinen Berufsabschluss haben – ein Höchststand. Wir brauchen daher, so wie es der DGB bereits fordert, flächendeckende Jugendberufsagenturen, die beim Finden eines Ausbildungsplatzes helfen.
Viele Menschen, die eine Ausbildung absolvieren oder absolvieren wollen, stehen außerdem vor dem Problem, dass sie keinen bezahlbaren Wohnraum finden beziehungsweise gar keinen Wohnraum finden, der sich in Nähe zum Ausbildungsort befindet. Wir erwarten hier vor allem von der Landesregierung Lösungen, wie schnell sozialer Wohnungsbau geschaffen werden kann.“
*Personen zwischen 20-34 Jahren
Quellen:
- Berufsbildungsbericht 2021 vom BMBF
- Stellungnahme vom DGB zum Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung und Einführung einer Bildungszeit