Am Wochenende hat sich die Grüne Jugend MV zur Landesmitgliederversammlung getroffen. Die über 30 Teilnehmenden haben einstimmig dem Leitantrag „#wirfahrenzusammen – Verkehrswende ist Klassenkampf“ zugestimmt.
Paul Benduhn, Sprecher der Grünen Jugend MV, sagt dazu:
„Wir brauchen einen Nahverkehr, der wirklich alle erreicht. Dafür bedarf es einerseits einer deutlich besseren Anbindung des Binnenlandes durch neue Bahntrassen, unter anderem durch eine direkte Bahnverbindung zwischen Rostock und Greifswald, die durch das Binnenland verläuft und zahlreiche bislang nicht angebundene Mittelzentren anbindet. Weiterhin muss der Busverkehr ausgebaut werden und über Landkreisgrenzen hinweg deutlich besser vernetzt werden. Viele Linien enden zur Zeit an der Landkreisgrenze, dass macht den Öffentlichen Nahverkehr an diesen Stellen unnötig unattraktiv.
Wir setzen uns außerdem weiterhin für eine schnelle Wiedereinführung des 9-Euro-Tickets ein. Das 49€-Ticket ist ein Flop mit Ansage: Der VDV schätzt, dass nur noch ca. ein Viertel bis ein Drittel der Menschen, die das 9€-Ticket gekauft haben auch ein 49€-Ticket kaufen werden. Dazu kommt: solange das Ticket mehr kostet, als im Bürgergeld für Mobilität vorgesehen ist, kann es keine soziale Lösung sein. Vor allem für Menschen im ländlichen Raum ist das 49€-Ticket keine Entlastung, da hier zusätzlich schlicht das Angebot fehlt.“
Bellis Stemmermann, Sprecherin der Grünen Jugend MV, ergänzt:
„Für uns ist klar: eine Verkehrswende ist dringend notwendig, kann es aber nur mit den Beschäftigten geben. Wenn der Bus oder Zug ausfällt, weil die Beschäftigten streiken, sehen wir wieder, wie sehr wir als Gesellschaft auf diese Menschen angewiesen sind. Der öffentliche Nahverkehr ist das Rückgrat unserer Gesellschaft und wird in Zukunft noch wichtiger werden. Es wird Zeit, dass die Beschäftigten auch entsprechend gewürdigt werden. Die Beschäftigten sind es wert, für ihre Verantwortung fair bezahlt zu werden und gute Arbeitsbedingungen zu haben.
Die Personaldecke muss dringend ausgebaut werden. Die Berufe im ÖPNV müssen attraktiver werden durch bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. Solange dass nicht passiert, werden die Beschäftigten in Arbeitskämpfe gezwungen und können sich nur noch mit Streiks wehren. Dabei haben sie unsere volle Solidarität.
Die Politik steht dabei in der Verantwortung, die notwendigen Mittel aufzubringen. Wer sich Autobahnen leistet, darf nicht an den Öffis sparen.
Wir stellen uns solidarisch hinter die Gewerkschaften und die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr und unterstützen ihre Forderungen.“
Den vollständigen Antrag mit allen Forderungen finden Sie hier: https://gj-mv.antragsgruen.de/gj-mv/wirfahrenzusammen-verkehrswende-ist-klassenkampf-54125
Über die Landesmitgliederversammlung: Die Landesmitgliederversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium des Landesverbandes. Hier werden unter anderem die inhaltlichen Richtlinien unseres Landesverbandes festgelegt. Weiterhin wird von der LMV im jährlichen Turnus der Landesvorstand gewählt.