Kriminaldirektor und AfD-Mitglied Ulf Claassen, welcher im Mai zwei junge Männer die an einem AfD-Stand in Schwerin mit Konfetti protestierten mit Pfefferspray attackierte und später in einem Einkaufszentrum ein Tierabwehrspray versprüht haben soll, lehrt seit Anfang Oktober in der Polizeihochschule Güstrow.
Dazu erklärt der Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND Mecklenburg-Vorpommern:
„Während des Kommunal- und Europawahlkampfes hat Ulf Claassen in mindestens zwei Fällen gezeigt, dass er dazu bereit ist sein öffentliches Amt für seine politischen Zwecke zu missbrauchen. Wir halten dieses Verhalten für mehr als fragwürdig und aus demokratietheoretischer Sicht auch für höchst gefährlich – auch unabhängig von den rechtspopulistischen Inhalten die Claassens Partei vertritt. Es ist für uns daher nicht ersichtlich, warum gerade Claassen dazu geeignet sein soll Polizeischüler_innen etwas über gute Polizeiarbeit beizubringen.
Wir fordern den Innenminister dazu auf nochmal zu überdenken, was für ein Zeichen er für zukünftige Polizist_innen damit setzt, wenn er Claassen in der Lehre einsetzt. Ein_e Dozent_in hat immer auch eine Vorbildfunktion. Caffier macht damit übertriebene Polizeigewalt und ein fragwürdiges Verständnis vom öffentlichen Amt zum Vorbild für angehende Polizist_innen. Dies halten wir für falsch und fordern Lorenz Caffier dazu auf Claassen wieder aus der Lehre abzuziehen.“
Am 17. Mai, also bereits wenige Tage vor dem Konfettivorfall, hatte Ulf Claassen Mitgliedern der GRÜNEN-JUGEND MV ein Protestplakat an einem Wahlkampfstand in Schwerin entrissen, um es zu „konfizieren“. Claassen befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Dienst und war als Wahlkampfhelfer der AfD zugegen. Wegen dieses Vorfalls hatte die GRÜNE JUGEND MV bereits im Mai Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Herrn Claassen eingereicht.