Der 20.6. ist der Weltgeflüchtetentag und diesen Tag möchten wir als Grüne Jugend MV zum Anlass nehmen, um auf die Zustände der Geflüchtetenpolitik aufmerksam zu machen, die im Kern immer noch von Rassismus geprägt ist.
Seit den 24.02. – seit dem erneuten Aufflammen des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine – erleben wir eine Welle der Solidarität in Europa. Nach 21 Jahren hat die EU die Massenzustrom-Richtlinie wieder aktiviert und Geflüchteten schnelle und unbürokratische Hilfe ermöglicht. Dieses Verhalten und die große Solidarität loben wir ausdrücklich. So oder besser sollte die Aufnahme und der Umgang mit Geflüchteten immer aussehen.
Katharina Horn, Sprecherin der Grünen Jugend MV, dazu: „Noch immer sind weltweit 82 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Länder des globalen Südens sind nachhaltig von der rassistischen, europäischen Kolonialpraxis und unserer kapitalistischen Verwertungslogik geprägt. Viele dieser Länder befinden sich immer noch in wirtschaftlicher Abhängigkeit. Letztlich ist es unser Wirtschaftssystem mit seinem Wachstums- und Konsumzwang, das Menschen dazu zwingt, ihre Heimat zu verlassen. Wenn dann von Wirtschaftsflüchtlingen gesprochen wird, ist das schlicht rassistisch.
Antirassismus bedeutet für uns auch, sich gegen die bestehende, rassistische Flüchtlingspolitik zu stellen. Am Beispiel der ukrainischen Geflüchteten sehen wir, zu welcher Solidarität wir fähig sein können. Wieso geht das nicht bei den Geflüchteten aus Ländern des globalen Süden? Diese Unterscheidung von Geflüchteten ist rassistisch. Für uns ist der Weltgeflüchtetentag daher auch Anlass, darauf aufmerksam zu machen, dass sich gegen die bestehende Flüchtlingspolitik zu stellen Teil einer klaren antirassistischen Haltung ist.“